Interview mit der Stadtvertretervorsteherin Karin Schmidt

Herzlichen Glückwunsch zur Wahl. Wie fühlen Sie sich?
Herzlichen Dank für die Glückwünsche. Ich nehme diese dankbar an, denn es ist für mich schon ein besonderes, stolzes Gefühl in dieses Amt gewählt worden zu sein. Zum einen trete ich in sehr große „ Amtsschuhe“ meines Vorgängers Jürgen Schwießelmann, welcher fast 30 Jahre diese Funktion inne hatte. Respekt! Zum anderen gehöre ich nicht der größten Fraktion der neu gewählten Stadtvertreterversammlung an, welche sonst immer den Stadtvertretervorsteher stellte. Der Wahlvorschlag für mich kam aus dem Gremium und ich empfinde dies als Anerkennung meiner Tätigkeit in den zurückliegenden Jahren in den verschiedenen kommunalen  Arbeitsebenen. Damit verbindet sich für mich natürlich auch die Verpflichtung, diesen Erwartungen gerecht zu werden.

Frau Schmidt, Sie sind seit über 20 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Was finden Sie an der Kommunalpolitik so interessant?
Korrekt genommen bin ich seit Mai 1990, also über 34 Jahre in der Kommunalpolitik tätig. Aber zunächst nur  im Kreistag und später auch in der Stadtvertretung. Grundsätzlich habe ich mich dieser Tätigkeit verschrieben, weil ich kurz gesagt nicht nur meckernd auf dem Sofa sitzen wollte und fest davon überzeugt bin, dass eine lebendige Demokratie aktive Mitgestaltung braucht. Und ich finde neben vielen anderen Möglichkeiten diese für mich am besten. In einem Meinungsbildungsprozess zur Klärung der verschiedensten Themen mit anderen einen Konsens zu finden, das ist spannend im Sinne von Wissensgewinn und macht deshalb auch Freude. Und gerade hier in Laage habe ich es immer als sehr gut empfunden, dass in Diskussionen für die Akzeptanz der Argumente nicht die Fraktionszugehörigkeit ausschlaggebend war, sondern deren fachliche Wertigkeit.

Welche Ziele verfolgen Sie als Stadtvertreterin und was ist Ihnen besonders wichtig?
Die inhaltlichen Ziele haben wir Kandidatinnen und Kandidaten vor den Wahlen kommuniziert, welche uns oft gar nicht so groß unterschieden. Denn das einende Interesse von uns Allen ist, dass sich die Stadt mit allen Ortsteilen lebenswert für die Bürgerinnen und Bürger weiter entwickelt. Dabei gibt es natürlich Unterschiede in der Schwerpunktsetzung, eine ganz normale Sache.  Besonders wichtig für mich in dieser neuen Funktion und damit Verantwortung wird es sein, diese notwendigen Meinungsbildungsprozesse zu befördern, mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. In der neuen Kommunalverfassung sind z.B. die Rechte der Ortsteilvertretungen noch konkreter geregelt. Das gilt es umzusetzen.

Was geben Sie den neu gewählten Mitgliedern der Stadtvertretung mit auf dem Weg?
Bringen Sie neuen, konstruktiven Wind in unsere Gremien. Lassen Sie sich von unbekannten Termini in der Diskussion nicht ausgrenzen, sondern fragen Sie immer nach, um es zu verstehen. Nutzen Sie entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten, um selbst sicherer für diese Materie zu werden. Verzweifeln Sie nicht an dem sich sicher bald einstellendem Gefühl, dass alles zu lange dauert, ehe sich etwas bewegt. Ja , Veränderungen brauchen seine Zeit. Bleiben Sie deshalb ausdauernd und konsequent in Ihren Forderungen, aber auch in den Angeboten der Machbarkeit. Suchen Sie das Miteinander in der Stadtvertreterversammlung selbst wie auch in der Zusammenarbeit mit der Verwaltung, denn das Gegeneinander löst keine Probleme. Behalten Sie und auch wir „Alten“ die Freude an diesem Ehrenamt im Interesse unserer Gemeinde!